Region

Vereinigte Staaten von Amerika (USA)

Die Vereinigten Staaten sind ein 50 Bundesstaaten umfassender nordamerikanischer Staat mit der Hauptstadt Washington, D.C. und der größten Stadt New York City. Die Vereinigten Staaten sind der drittgrößte Staat der Erde – sowohl gemessen an der Fläche von 9,83 Millionen Quadratkilometern (nach Russland und Kanada) als auch an der Bevölkerung mit etwa 314 Millionen Einwohnern (nach China und Indien). Bedingt durch die Einwanderung von Menschen aus einer Vielzahl von Ländern, sind die Vereinigten Staaten eines der ethnisch diversesten und multikulturellsten Länder der Erde.
Die Vereinigten Staaten weisen auch eine sehr hohe geografische und klimatische Diversität auf – mit Lebensräumen wie Bergen und Ebenen, Wäldern und Wüsten, welche eine große Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten beherbergen.
Die Vereinigten Staaten sind ein industrialisierter Staat und die weltweit größte
Volkswirtschaft mit einem Bruttoinlandsprodukt in Höhe von 15,6 Billionen US-Dollar im Jahre 2012, was 19 % der globalen Wirtschaftsleistung entspricht, und hatten im Zeitraum von 2010 bis 2012 das weltweit sechsthöchste Pro-Kopf-Einkommen.

Klima / Geographie USA Pazifikküste

 

Die Großregion pazifischer Nordwesten umfasst in den Vereinigten Staaten die Bundesstaaten Oregon, Washington und Idaho, wobei Idaho nicht an den Pazifik grenzt. In diesen Bundesstaaten (außer Idaho) befindet sich die Kaskadenkette mit dem 4.377 Meter hohen Mount Rainier und dem Vulkan Mount St. Helens. Weiter südlich, in Kalifornien, setzt sich die Bergkette in der Sierra Nevada fort. Hier steht der höchste Berg der zusammenhängenden 48 Staaten, der 4.418 Meter hohe Mount Whitney. Entlang der pazifischen Küste zieht sich eine Reihe von Küstengebirgen. Der pazifische Nordwesten wird hauptsächlich durch den Fluss Columbia River entwässert.

Das Klima in Kalifornien kann in drei Zonen eingeteilt werden: An der Küste sind die Temperaturen durch den Einfluss des recht kühlen Pazifiks niedriger als im Innern des Landes. Im Norden gibt es oft regnerische Winter. Hinzu kommt im Sommer oft Nebel, der entsprechend für kühlere Temperaturen sorgt. In Gebirgen wie der Sierra Nevada wird es im Sommer oft recht heiß, aufgrund der Höhenlage sinken die Temperaturen nach Sonnenuntergang jedoch schnell ab. Im Winter muss mit sehr großen Schneemengen gerechnet werden. In der Wüste ist es das ganze Jahr tagsüber meist sonnig und warm, nachts kühlt es allerdings sehr stark ab. Kalifornien ist auch bekannt als der „Fruchtgarten Amerikas“ (Fruit Belt), dessen Klima ideal für den Anbau von Weintrauben, Orangen, Zitronen und Avocados ist.

Auch der Rest des „Pacific Northwest“ erfährt eine Vielzahl von Klimazonen. Ein ozeanisches Klima herrscht in den meisten Küstenregionen vor, das in der Regel auch dominiert zwischen dem Meer und dem Hochgebirge. Eine kühle Sommerversion des trockenen subtropischen Sommers ist in vielen Bereichen des pazifischen Nordwestens zu finden, darunter fallen auch die Städte Seattle und Portland.

Klima und Böden sind im Vergleich mit Europa doch i.a. recht ähnlich. Die Breitengrade und damit die Entfernung einiger nordamerikanischer Weinbauregionen zum Äquator sind vergleichbar mit bekannten europäischen Weinbauregionen. Dies hat Auswirkungen auf das Klima und damit auf die Verwendung von Rebsorten, die bestimmte klimatische Gegebenheiten bevorzugen. Zum Vergleich sind in folgender Übersicht einige Breitengrade der USA und Europas aufgeführt: Washington – 45°, Oregon – 43°, Kalifornien (Napa) – 38° vs. Frankreich (Champagne) – 49°, Frankreich (Burgund) – 47°, Frankreich (Bordeaux) – 44°.

Schon im 19. Jahrhundert erkannte man, dass an der West Coast nicht nur genügend Sonnenschein, sondern auch geeignete Böden gute Voraussetzungen für den Weinbau lieferten. Die klimatischen Bedingungen sind je Gebiet sehr unterschiedlich, selbst wenn diese manchmal nur einige Kilometer voneinander entfernt sind. Was die meisten Gegenden jedoch miteinander gemeinsam haben, ist, dass die Sonne fast das ganze Jahr über scheint, und dass in der Wachstumsperiode sehr wenig Regen fällt. Extreme Kälte oder Hitze kommen außerdem selten vor. Auch in dieser Region sucht man klimatisch kühlere Gebiete, die den Anbau von hitzeempfindlichen Rebsorten wie Pinot Noir begünstigen. Die Weinregionen werden durch die vielen Bergketten und die Nähe des Pazifiks klimatisch stark beeinflusst. Vor allem die pazifiknahen Gebiete bieten gute Voraussetzungen für feine Weine.

Weinbau in den USA

Mit einer Rebfläche von weit über 400.000 Hektar zählt die USA zu den größten Weinanbaugebieten der Welt. Neben Kalifornien zählen Oregon und Washington als der „Pacific Northwest“ zu den wichtigsten Regionen. Als wichtige Herkunftsbezeichnung im US-amerikanischen Weinbau dient hier die sog. American Viticultural Area (AVA). Kontrollbehörde ist das Alcohol and Tobacco Tax and Trade Bureau (kurz TTB). Das TTB definiert auf Initiative von Winzern, Winzerverbänden und anderen lokalen Einrichtungen die geographischen Grenzen eines AVA. Zurzeit existieren 187 AVAs. Allein 97 liegen im Bundesstaat Kalifornien. Ein Weinberg kann durchaus zu mehreren AVAs gehören. Die beiden Gebiete Santa Clara Valley AVA und Livermore Valley AVA etwa sind ein etwas genauer definierter Teil der San Francisco Bay AVA, die ihrerseits Teil der umfangreichen Central Coast AVA ist, dies soll hier nur als Beispiel dienen.

Der erste Wein wurde in Kalifornien Mitte des 18. Jahrhunderts angebaut. Zuerst wurden nur einheimische Rebsorten angebaut, die daraus gewonnen Weine waren aber noch nicht sehr schmackhaft. Ein Jahrhundert später wurden Weinreben aus Europa importiert, die in dem Weinanbaugebiet Kalifornien jedoch der bisher unbekannten Reblaus zum Opfer fielen. Den amerikanischen Reben konnte die Reblaus nichts anhaben, und durch Kreuzungen von europäischen und amerikanischen Sorten konnten neue resistente Rebsorten gezüchtet werden. Wäre nicht Anfang des 20. Jahrhunderts das Alkoholverbot der Prohibition verkündet worden, wäre die kalifornische Weinindustrie schon eher an die Weltspitze gerückt.

Die aus international bekannten roten und weißen Rebsorten erzeugten Weine gehören zur Weltspitze. Weinbau in den USA fand und findet vor allem in Kalifornien statt. Die Weine beispielsweise aus dem Napa Valley, dem Sonoma Valley, aus Santa Cruz und Mendocino belegen bei internationalen Vergleichsproben vordere Plätze. Aufstrebende Weinanbaugebiete sind zudem Oregon und Washington: Beim Pinot Noir, einer Rebsorte, die weniger hohe Ansprüche an das Klima stellt als z. B. der Cabernet Sauvignon, hat sich Oregon bereits zum heimlichen Herausforderer seines großen südlichen Nachbarn Kalifornien entwickelt. Das dortige Klima ist trotz seiner nördlichen Lage noch mild.

Region Kalifornien

Wenn wir Kalifornien als Land betrachten, so ist es eine der größten Weinbaunationen der Welt. Kalifornien ist heute nach Italien, Frankreich, Spanien, der Sowjetunion und Argentinien (was den Ertrag angeht bzw. nach Portugal statt Argentinien, was die Fläche angeht) das sechstgrößte Weinbauland der Erde. Die Weingärten dehnen sich über 130.000 Hektar aus, die Gesamtrebfläche beträgt 292000 Hektar. Die jährliche Weinproduktion des Staates beträgt etwa 15 Millionen Hektoliter und damit gut 90 % der Weinproduktion aller 25 Weinbaustaaten Amerikas zusammen. Gab es Ende der siebziger Jahre etwa 300 Weingüter, waren es 20 Jahre später schon dreimal soviel. Der Weinbau ist inzwischen der drittwichtigste landwirtschaftliche Produktionszweig des Staates Kalifornien. In nur dreißig Jahren nahm der sonnige Staat an der Westküste, der bevölkerungsreichste und reichste Staat Amerikas, seine führende Position unter den Übersee-Weinbauländern ein. Sowohl der Produktionsumfang als auch das technische Know-how ist Spitze: heute verfügt Kalifornien über ein geballtes oenologisches Fachwissen und kennt alle neuen Techniken der Weinerzeugung. An der Universität Davis, die weltweites Ansehen genießt, vermittelt man dieses Wissen und entwickelt neue Techniken, die die Qualität kalifornischer Weine ständig verbessert. Und auch der Besuch der kalifornischen Wineries ist ein besonderes Erlebnis, denn immer neue architektonische Sehenswürdigkeiten sorgen für Überraschungen.

Die in dem Weinanbaugebiet Kalifornien zu findenden Rebsorten sind vielfältig, unter ihnen die Weißweinsorten Chardonnay und Colombard und die Rotweinsorten Cabernet Sauvignon, Merlot, Zinfandel und Pinot Noir. Durch das sonnenverwöhnte Klima und die Nähe zum Pazifik schmeckt kalifornischer Wein kräftig und fruchtbetont. Die Beschaffenheit der Böden ist recht unterschiedlich. Es kommen sandige und lehmige Böden, aber auch Kies und leichte Lößböden vor. Weil die meisten Winzer sehr reife Früchte ernten, ist der Alkoholgehalt in kalifornischen Weinen oft recht hoch. Wein aus Kalifornien sollte jedoch nicht über einen Kamm geschoren werden – dafür gibt es zu viele Unterregionen mit eigenem sehr unterschiedlichen Mikroklima. Produziert werden in Kalifornien gute Weine in allen Preisklassen – von Alltagsweinen bis hin zu sehr exklusiven Weinen.

 

Regionen Oregon und Washington

Warum sollte Weinbau im Staat Oregon nördlich Kaliforniens nicht erfolgreich betrieben werden können, ist sein Klima doch dem des Burgund und des Bordeaux verblüffend ähnlich. Erst in den sechziger Jahren erkannte man dies und einige Pioniere ließen sich südlich von Portland am Willamette River nieder um dort Reben anzupflanzen. Von den Rebsorten haben sich bis heute die europäischen durchgesetzt: Chardonnay, Riesling, Gewürztraminer und vor allem die rote Burgundersorte Pino Noir. Im Süden ist man auch mit Cabernet Sauvignon erfolgreich. Heute macht die Weinproduktion Oregons nur zwei Prozent der Produktion Kaliforniens aus. Ausgezeichnete Resultate mit der Rebsorte Pinot Noir, die sich hier wie sonst nirgends in den USA Zuhause fühlt, ermutigt jedoch viele Erzeuger zu neuen Unternehmungen.

Die Rebfläche des Staates Washington ist doppelt so groß wie die Oregons. Und auch mit der Weinqualität hat man keine Schwierigkeiten: Am warmen Columbia River und im Yakima Valley produziert man wuchtige Cabernets und Merlots.

Bilder aus der USA

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